Radikalismus in der BRD
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5. Die Skinhead-Subkultur
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

6. Rechtsextremistisches Gewaltpotential
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

7. Linksextremismus in der BRD
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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7. Linksextremismus in der BRD - Außerparlamentarische Opposition und RAF

Zu Zeiten der Großen Koalition von 1966 bis 1969 entwickelte sich angesichts der kaum vorhandenen Opposition innerhalb des Parlaments die Außerparlamentarische Opposition (APO). Ihr Protest galt vor allem den von der Regierung unter Kurt Georg Kiesinger entworfenen Notstandsgesetzen, in denen die Anhänger der APO eine Gefährdung des Rechtsstaats sahen. Außerdem demonstrierten sie gegen den Krieg in Vietnam und den Springer-Konzern, der für die aufgeheizte Stimmung in der Bevölkerung gegen die APO verantwortlich gemacht wurde, und forderten eine Reform der Hochschulen.


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Streikzug gegen die Notstandsgesetzgebung, 1968

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2. Flugblatt mit Aufruf zur Sternfahrt nach Bonn am 11. Mai 1968 gegen die Notstandsgesetzgebung der Großen Koalition, Mai 1986

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Zu ihren Mitgliedern zählten Schüler, Sudenten, Lehrlinge, aber auch Intellektuelle und Künstler. Den Kern bildete die ehemalige Studentenorganisation der SPD, der SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund), dem die SPD 1960 die Finanzierung strich, da er sich weigerte das Godesberger Programm zu akzeptieren.


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3. Parodie auf eine Bundesbahnwerbung mit demselben Text

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Die APO hatte keine festen Strukturen, die Anhänger kamen nur zu vereinzelten Aktionen zusammen, weshalb sie nach der Verabschiedung der Notstandsgesetze allmählich zerfiel. Einige ihrer Anhänger beschlossen, sich aktiv in der Politik zu betätigen, um die Gesellschaft von „innen heraus“ zu verändern. Sie fanden in der sich 1969 gebildeten sozial-liberalen Koalition ihren Platz, bzw. wurden 1983 mit der Partei „Die Grünen“ in den Bundestag gewählt. Andere entschieden sich dafür, ihrem Protest mittels Bürgerinitiativen Ausdruck zu verleihen oder schlossen sich kommunistischen Gruppen an.


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Andreas Baader

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Die radikalsten Mitglieder, wie z.B. Andreas Baader und Gudrun Ensslin, schlossen sich zu terroristischen Vereinigungen, wie zum Beispiel der RAF (Rote Armee Fraktion), zusammen.


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RAF-Logo

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Zunächst beschränkte sich die Gruppe um Baader auf Banküberfälle und Waffenbeschaffung, was aber immerhin schon zur Gründung der „Sonderkommission Terrorismus“ unter der Leitung von Alfred Klaus und Verfassungsschützer Michael Grünhagen führte.


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Ulrike Meinhof

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Als Reaktion auf den fortdauernden Krieg in Vietnam beschloss die RAF, Anschläge auf amerikanische Ziele in Deutschland zu verüben. Am 11. Mai 1972 zerstörten drei Rohrbomben das Eingangsportal und das Offizierskasino des V. US-Korps im IG-Farben-Haus in Frankfurt/Main. Die Bilanz: 13 Verletzte und ein Toter.


Aus dem Bekennerschreiben der RAF:
»Für die Ausrottungsstrategen von Vietnam sollen Westdeutschland und West-Berlin kein sicheres Hinterland mehr sein. Sie müssen wissen, dass ihre Verbrechen am vietnamesischen Volk ihnen neue, erbitterte Feinde geschaffen haben, dass es für sie keinen Platz mehr geben wird in der Welt, an der sie vor den Angriffen revolutionärer Guerilla-Einheiten sicher sein können. «


Doch auch nicht-amerikanische Einrichtungen, wie z.B. die Polizeidirektion in Augsburg oder der Springer-Verlag in Berlin, wurden Ziel von Bombenanschlägen, auch hier gab es Verletzte.


Der letzte Bombenanschlag wurde am 24. Mai 1972 auf das Europa-Hauptquartier der US-Armee in Heidelberg verübt. Hierbei starben fünf Menschen, weitere drei wurden verletzt.


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7. Kaserne in Heidelberg nach dem Anschlag

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Aus dem Bekennerschreiben:
»Die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland unterstützten die Sicherungskräfte bei der Fahndung nach den Bombenattentätern nicht, weil sie mit den Verbrechen des amerikanischen Imperialismus und ihrer Billigung durch die herrschende Klasse hier nichts zu tun haben wollen; weil sie Auschwitz, Dresden und Hamburg nicht vergessen haben; weil sie wissen, dass gegen die Massenmörder von Vietnam Bombenanschläge gerechtfertigt sind; weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass Demonstrationen und Worte gegen die Verbrecher des Imperialismus nichts nützen. «


Auf die Bombenanschläge folgte die größte Fahndungsaktion in der Geschichte der BRD, in deren Folge die meisten Mitglieder der RAF, u.a. Ulrike Meinhof und Andreas Baader, bis zum 7. Juli 1972 verhaftet wurden.


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Fahndungsplakat

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Im Gefängnis beklagten die Terroristen ihre verschärften Haftbedingungen als Isolationsfolter und forderten unter anderem deren Aufhebung und den Status von Kriegsgefangenen. Zur Untermauerung ihrer Forderungen traten sie mehrmals in einen Hungerstreik, an dessen Folgen Holger Meins starb. Die Aktivitäten der Inhaftierten bewirkten auch breitere Resonanz in der linken Szene. Zu den renommierten Anwälten der ersten RAF-Generation gehörten auch die späteren Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele und Otto Schily.


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Otto Schily, 1957

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Plakat zum Tod von Holger Meins

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Nach dem Scheitern des Versuchs, die Inhaftierten durch die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer durch die „zweite RAF-Generation und die Landshut-Flugzeugentführung durch ein vierköpfiges, arabisches Terrorkommando freizupressen, begingen mehrere Mitglieder der RAF, unter ihnen Andreas Baader und Gudrun Ensslin, im Gefängnis Stuttgart-Stammheim Selbstmord. Zweifel an der offiziellen Selbstmordversion, die sich auf behördenunabhängige Untersuchungsergebnisse der Todesfälle berufen, konnten entkräftet werden.


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Der entführte Arbeitgeberpräsident Schleyer

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In den 80er Jahren wurden von der sog. „Dritten Generation“ immer wieder Anschläge auf führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft verübt, u.a. auch auf Siemensvorstandsmitglied Karl-Heinz Beckurts, den Chef der Deutschen Bank Alfred Herrhausen und Gerold von Braunmühl, Leiter der Abteilung 2 des Auswärtigen Amt, verantwortlich für Europäische Zusammenarbeit, Europarat, Westeuropäische Union, NATO, Beziehungen mit westeuropäischen Staaten, Amerika und Kanada sowie den Ost-West-Beziehungen. Ziel der „Dritten Generation“ war nicht mehr nur die Befreiung der inhaftierten Mitstreiter, sondern vielmehr ein gemeinsamer Kampf gegen den Imperialismus in Europa.


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Attentat auf Alfred Herrhausen

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Zwischen 1992 und ’93 wurden auf Grund der Initiative des damaligen Justizministers Klaus Kinkel (FDP) einige RAF-Mitglieder vorzeitig aus der Haft entlassen. Da man zu dem Schluss gekommen war, dass sich die RAF mittlerweile zu einem „Gefangenenbefreiungsverein“ entwickelt hatte, ergab sich als logische Konsequenz, dass die Anschläge aufhören müssten, würden die Mitglieder feigelassen werden. In der Tat wurde es in der Folgezeit ruhig um die RAF. 1998 veröffentlichte sie ein Schreiben in der sie ihre Selbstauflösung bekannt gab:
"Vor fast 28 Jahren, am 14. Mai 1970, entstand in einer Befreiungsaktion die RAF: Heute beenden wir dieses Projekt. Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte."


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Bundesjustizminister Klaus Kinkel

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Auflösungserklärung der RAF

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Literatur und Websites:
www.bpb.de
www.dhm.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/KoninuitaetUndWandel/UnruhigeJhre/ausserparlamentarischeOpposition.html
www.rafinfo.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Armee_Fraktion
http://www.verfassungsschutz.de/de/arbeitsfelder/af_linksextremismus/
http://de.wikipedia.org/wiki/Linksextremismus
http://www.extremismus.com/forschung/x3/x3.html


Carolin Metz

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