Der Südostkurier
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2.2 Konzept Josef Felders
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2.3 Heinrich Haug als zweiter Lizenzträger
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2.4 Vorbehalte der Bevölkerung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2.5 Streit um die Pachtfrage
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2.6 Ende des Südost-Kuriers
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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2.6 Ende des Südost-Kuriers

Der Südost-Kurier wurde auf Basis eines Zwangspachtvertrags in der Druckerei des Altverlegers Fritz Wiedemann produziert. Da dieser jedoch zum 31.1.1954 auslaufen sollte und kaum Aussicht auf Verlängerung bestand, dachte Josef Felder über den Bau eines eigenen Verlagsgebäudes nach.


Hierzu bot ihm Fritz Wiedemann, der gerne selbst eine Zeitung in seiner Druckerei produziert hätte, den Verkauf eines Grundstücks angemessener Größe aus dem Familienbesitz an den Südost-Kurier an. Obwohl Josef Felder zunächst sehr angetan von dieser Idee war, hatte er aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit und der durch die Währungsreform verschlechterten Finanzlage des Südost-Kuriers bald Bedenken. Letztendlich scheiterte das Vorhaben vor allem an dem kaum lösbaren Finanzierungsproblem.


hier
Josef Felder, 1954

Vollbild (122 kb)


Da andere Vorschläge wie zum Beispiel ein Angebot der katholischen Kirche, sich finanziell am Südost-Kurier zu beteiligen, für Josef Felder nicht in Betracht kamen, musste er schließlich über die Einstellung seiner Zeitung nachdenken. Hieran hatten auch Wiedemann und die anderen Verleger der Region, welche die Konkurrenz durch den Südost-Kurier ausschalten wollten, ein starkes Interesse.


Um Josef Felder zur Aufgabe zu bewegen, boten sie ihm die Zahlung einer Ablösesumme für den Südost-Kurier an. Neben Meinungsverschiedenheiten über die Höhe dieser Summe stellte jedoch auch der Zeitpunkt der Einstellung des Südost-Kuriers einen Streitpunkt dar.


Nach langen und schwierigen Verhandlungen einigten sich Felder und Wiedemann schließlich auf Verlängerung des Pachtvertrags bis zum 31.12.1954 und die anschließende Einstellung der Zeitung bei Zahlung einer Ablösesumme von 100000 Mark, die je zur Hälfte von Wiedemann und den übrigen regionalen Verlegern aufgebracht werden sollte. Für die gezahlte Ablösesumme verpflichtete sich Josef Felder, im Verbreitungsgebiet des Südost-Kuriers nie wieder verlegerisch oder publizistisch tätig zu werden. Zusätzlich untersagte der am 20. Januar 1954 unterzeichnete Vertrag den übernehmenden Zeitungen, gehässige Kommentare über den Südost-Kurier oder sein Ende zu veröffentlichen.


Die Aufgabe des Südost-Kuriers, der sein „Kind“ sei und an dem er „mit journalistischer Leidenschaft“ (Frei, S. 189) hänge, fiel Josef Felder sichtlich schwer. Er und seine Mitarbeiter, die unter der Überschrift „Wir glauben, eine gute Zeitung gemacht zu haben“ (Frei, S. 191) eine Abschiedsseite erstellten, waren von der Bedeutung der Zeitung überzeugt.


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Josef Felder verabschiedet sich, 31.12.1954

Vollbild (59 kb)


Hierin wurden sie vom Großteil der Politiker, die Felder zum Ende des Südost-Kuriers um ein ehrliches Urteil bat, bestätigt. So schrieb Wilhelm Hoegner, dass die „Demokratie [...] einen ihrer mutigsten Vorkämpfer“ (Frei, S. 190) verloren habe. Eine ähnliche Schlussbilanz zog auch Felder selbst in einem längeren Artikel in der letzten Ausgabe des Südost-Kuriers vom 31.12.1954: „Ohne Überheblichkeit haben wir [...] das Bewußtsein, in der [...] Südostecke Bayerns unseren erfolgreichen Beitrag zur demokratischen Erneuerung des politischen Bewußtseins geleistet zu haben“ (Frei, S. 190).

Belegschaft des Südost-Kuriers


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Marianne Krell, politische Redakteurin (SOK)

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Paul Zimmermann, Journalist ( SOK )

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Max Koerner, Lokal- und Sportredakteur (SOK)

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Erna Hoesch, Redakteurin in München (SOK)

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Josef Felder und Team, 1946

Vollbild (44 kb)

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Josef Felder und Druckerteam bei der Arbeit, 1946

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Josef Felder und Druckerteam bei der Arbeit, 1946

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Josef Felder und Druckerteam, 1946

Vollbild (117 kb)


Verfasser: Constantin Pröll und Anja Ruisinger


Literatur:
Norbert Frei. Amerikanische Lizenzpolitik und deutsche Pressetradition. München, R. Oldenbourg Verlag 1986

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