Im Unruhestand
zurück
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

8. 60. Jahrestag des Ermächtigungsgesetzes
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

9. Josef Felders Korrespondenz
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

10. Einschätzung der polit. Wirksamkeit
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Startseite
 

Kindheit und Jugend
 
Weimarer Republik
 
Im Nationalsozialismus
 
Der Südostkurier
 
Chefredakteur des Vorwärts
 
Im Bundestag 1957 - 69
 
Im Unruhestand
 
Radikalismus in der BRD
 

Archiv
 
Gästebuch
 
Impressum
 

7. Josef Felder und der 50. Jahrestag des Ermächtigungsgestzes

Am 31. März 1933 wurde das Ermächtigungsgesetz im Reichstag beschlossen. Die SPD-Fraktion - und damit auch Josef Felder - stimmte geschlossen gegen diese Selbstentmachtung des Reichstages.


1983 fand im Reichstag eine Veranstaltung zum 50. Jahrestag des Ermächtigungsgesetzes statt, an der unter anderem Hans-Jochen Vogel und Josef Felder teilnahmen. Zu diesem Anlass hielt Josef Felder als Zeitzeuge eine ergreifende Rede.


hier
Josef Felder spricht im Bundestag, 23.3.1983

Vollbild (287 kb)


"Sie werden verstehen, mit welch innerer Bewegung [...] ich gekommen bin."


Mit diesen Worten begann Josef Felder seine Rede. Anschließend berichtete er von seinen Erfahrungen als Reichstagsabgeordneter der sozialdemokratischen Fraktion ab November 1932 und zeichnete die historische Entwicklung in der Endphase der Weimarer Republik nach. Zudem ging er sehr detailliert auch die Diskussion in der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion über das Ermächtigungsgesetz und die Abstimmung im Reichstag ein. Besonders beeindruckend berichtete Josef Felder von der Rede Otto Wels vor der Abstimmung zum Ermächtigungsgesetz:
"[E]r hat jene Rede gehalten, jene hervorragende Rede. Er schritt mit stolzer Gelassenheit zum Podium. Natürlich, seine Miene zeigte die Anspannung, der Stunde und der Situation. Sie hören [in der Rede] auch insbesondere diesen bezeichnenden Satz: Das Leben kann man uns nehmen, die Freiheit kann man uns nehmen, die Ehre nicht."


hier
Hans Jochen Vogel spricht im Bundestag, 23.3.1983

Vollbild (261 kb)


Schließlich erläuterte Josef Felder die Bedeutung des "Neins" zum Ermächtigungsgesetz für die deutsche Sozialdemokratie:
"[Wir] sagen [...], und das unterstreichen die deutschen Historiker, es wird immer ein Ruhmesblatt in der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie bleiben, da[ss] sie am 23. März 1933 als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz zu stimmen wagte und sich allen Drohungen der neuen Machthaber zum Trotz uneingeschränkt zu den Grundsätzen der versunkenen parlamentarischen Demokratie und der Verfassung von Weimar bekannte."


Zum Ende seiner Rede zu den Lehren die aus den Ereignissen der Vergangenheit gezogen werden müssten:
"Wels' Bekenntnis vor Hitler und die Haltung am 23. März [...] muß uns [...] Auftrag sein. Es ist unserer Aufgabe, wenn wir von der Verhütung neuer solcher Dinge sprechen - vor allem die Jugend weiß leider zu wenig, was geschehen ist in den vergangenen Jahren - zu informieren über das tatsächliche Geschehen von damals und über die Verteilung der Schuld des Ja und des Nein und diese Jugend vor allem zu begeistern für das, was die persönliche Freiheit für einen Menschen bedeutet."


hier
Plenarsaal in Berlin, 23.3.1983

Vollbild (470 kb)

hier
Egon Franke und Josef Felder, 23.3.1983

Vollbild (285 kb)

hier
Bundestagspräsident Richard Stücklen und Josef Felder, 23.3.1983

Vollbild (357 kb)


Quelle:
Josef Felders Rede zum 50. Jahrestag des Ermächtigungsgesetz
19.3.1983 - 50 Jahre nach dem Ermächtigungsgesetz 4
19.3.1983 - 50 Jahre nach dem Ermächtigungsgesetz 5


Texte: Fabian Schiefer

<!-- </body> -->