1. Wiederaufbau eines demokratischen Pressewesens



Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Josef Felder, als ihm die erforderliche Befugnis seitens der US-Militärregierung erteilt wurde, seine journalistische Tätigkeit wieder auf. Zuerst wandte er sich im August 1946 einem für die Südostecke Bayerns bestimmten Heimatblatt zu, dem „Südostkurier“. Dort belegte er die Ämter des Chefredakteurs und des Herausgebers. Diese Tageszeitung konnte Josef Felder nahezu nach eigenem Gutdünken gestalten, bis er im Jahre 1954 – fünf Jahre nach der Erteilung der Generallizenz - von acht Altverlegern aus seinen Positionen gedrängt wurde.

Daraufhin folgte er noch im selben Jahr dem Ruf Fritz Heines nach Bonn und wurde von der Parteileitung zum Chefredakteur des Vorwärts bestellt. Seine Aufgabe war es, den sogenannten „vierten Vorwärts-Konflikt“ zu schlichten, in dem es um den Linkskurs der Redaktion und die redaktionellen Ansprüche ihres Leiters Gerhard Gleißberg ging.

von Max-Josef Kell